Apples iPad 4 wird von zwei Tablet-PCs geschlagen

 

Verarbeitung, Bildschirm und Geschwindigkeit vom vierten iPad überzeugen auf ganzer Linie. Im Test schlagen sich jedoch zwei Geräte besser als das Apple-Tablet. Das liegt vor allem an der Ausstattung.Von 

Die besten Tablet-PCs im Test
Tablets im Test
Foto: Computer Bild

Medion Lifetab S9714: 
Für 399 Euro gibt's mit dem Lifetab S9714 (MD99300) von Medion ein gutes Android-Tablet mit üppigem Lieferumfang inklusive UMTS fürs Surfen im Mobilfunknetz. Dazu kommt eine einfache Handhabung – ein klarer Kauftipp nicht nur für den Gabentisch zu Weihnachten!
Design: 3,5/5; Handling: 4/5; Wertigkeit: 2,5/5; Lifestyle-Faktor: 2,5/5
Testnote: 2,33 (gut)
Stärken: Schneller Browser, Spiele laufen flüssig, viele Anschlüsse und Funkmöglichkeiten, spielt viele Formate ab, HDMI-Kabel mitgeliefert, kratzfestes Display und Gehäuse
Schwächen: Display nicht entspiegelt, blasse Farben, etwas schwache Ausdauer, lange Ladedauer
Test: Medion Lifetab S9714

 
 

Google, Microsoft, Amazon & Co. wollen Apple ans Leder. DerAmazon Kindle HD ist zwar günstig, aber vor allem zum Shoppen und Lesen gedacht. Wer mit einem Tablet auch mal Büroarbeit ähnlich komfortabel wie am PC erledigen will, sollte sich die neuen, allerdings noch teuren Windows -Tablets anschauen.

Das Problem hier: Das Angebot an Apps ist bislang mager. Ähnlich teuer, aber hochwertig und mit Apps ohne Ende kommt Apples iPad-Familie. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten die neuen Android-Geräte, zum Beispiel die Nexus-Tablets von Google.

Tablets sind flache tragbare Computer, die Sie per Touchscreen bedienen. Sie sind ideal, um im Internet zu surfen oder Fotos anzugucken. Die Funktionen lassen sich mit vielen, teilweise kostenlosen Programmen (Apps) erweitern. Fürs Eintippen von Texten ist aber meist nur eine virtuelle Bildschirmtastatur verwendbar – für Vielschreiber umständlich. Googles Android und Apples iOS sind die verbreitetsten Betriebssysteme.

 

Die Bestenliste von "Computer Bild"

 

 

Obwohl Verarbeitung, Display, Ausdauer und Geschwindigkeit des vierten iPads auf ganzer Linie überzeugen, drängeln sich ein Medion-Tablet und dasSamsung Galaxy Tab 10.1N vor. Verarbeitung und Display können zwar nicht mit Apple mithalten, aber dank einer umfassenden Ausstattung muss sich Apple geschlagen geben.

Nur einen Hauch hinter dem iPad 4 platziert sich dasVivoTab RT von Asus mit Windows RT. Platz 5 geht an das große Amazon-Tablet, den Kindle Fire HD 8.9. Platz 6 belegt Pixel-König Google Nexus 10. Passend zur Größe liegt das beste Sieben-Zoll-Tablet auf Platz 7, dasSamsung Galaxy Tab 2 7.0. Und mit (abgespecktem) Windows 8 liegt Microsofts Tablet Surface RT auf Platz 8. Das kleine scharfe flotte Nexus 7 landet wegen magerer Ausstattung auf Platz 11.

Kein schlechtes Zeichen: Apples iPad mini auf Platz 13. Es folgt ein Preisknaller: Das Acer Iconia B1 gibt es mit 8 GB schon unter 100 Euro. Amazons Konsum-TabletKindle Fire HD landet aufgrund seiner Beschränkungen auf Platz 19. In der Übersicht finden Sie auch viele Geräte (iPad 2iPad 3Galaxy Note 10.1 ...), die nach mittlerweile aktualisierten Testkriterien bewertet wurden.

 

Prozessor

 

 

Der Prozessor gehört zu den wichtigsten Komponenten. Er sorgt dafür, dass Apps zügig starten und sich das Gerät flüssig bedienen lässt. Es gibt Modelle mit ein, zwei und vier Rechenkernen. Wobei mehrere Kerne ein Tablet nicht zwingend schneller machen.

Auch andere Faktoren, wie der Arbeitsspeicher, tragen zur Performance bei. In der Mittelklasse sind Zweikern-Prozessoren (Dual-Core) mittlerweile Standard. Sie bieten für viele Anwendungsbereiche genug Leistung. Vierkern-Prozessoren, etwa Nvidias Tegra 3, spielen ihre Reserven in aufwendigen (Spiele-)Apps aus.

Viele Tablets haben eine Bilddiagonale von zehn Zoll (rund 25 Zentimeter) und eine Auflösung von 1280x800 Pixeln. Für die meisten Internetseiten und zum Lesen von Texten reicht das. Sieben-Zoll-Geräte sind handlicher, bieten aber abgesehen vom Nexus 7 (1280x800) nur 800x480 oder 800x600 Pixel, selten 1024x600.

Viele Internetseiten lassen sich damit nicht in ganzer Breite darstellen. Sie müssen den Bildausschnitt hin- und herbewegen. Das iPad mini hat 1024x768 Bildpunkte – von der nächsten Generation erwartet sich die Apple-Gemeinde mehr. Herausragend ist die enorme Pixeldichte des großeniPads: 2048x1536 Bildpunkte bei 9,7 Zoll Bilddiagonale machen einzelne Pixel nur mit der Lupe erkennbar. Noch mehr bietet Googles Nexus 10 (2560x1600).

 

Bildqualität

 

 

Alle getesteten Tablets haben glänzende Bildschirme, da stören andere Lichtquellen leicht. Manche Displays sind extrem abhängig vom Blickwinkel: Bei schräger Perspektive verblassen die Farben und das Bild wird dunkler. Im Test machte sich dieser Effekt bei den Geräten von Acer und Archos besonders bemerkbar. Die beste Bildqualität erzielten die Tablet-PCs von Apple und Samsung.

Günstige Einsteigermodelle mit sieben oder acht Zoll großem Display gibt es schon ab 100 Euro. Viele Kandidaten arbeiten mit Android 4.0. Im Vergleich zu den teureren Tablets müssen Sie bei Tempo, Speicher, Ausstattung und Verarbeitung Abstriche machen. Coby etwa spart an der Google-Zertifizierung und verzichtet damit auf den Zugang zum Android-Store Google Play.

Durch diverse Anpassungen beschneidet auch Amazon den Kindle Fire HD 7 um Funktionen, die bei den meisten Tablets zum Standard gehören. Die besten getesteten Geräte unter 200 Euro sind das sieben Zoll große Samsung Galaxy Tab 2 und das Trekstor SurfTab ventos.

 

Speicherplatz und Anschlüsse

 

 

Viele Tablets verfügen über mindestens 16 Gigabyte (GB). Wer mehr Speicher braucht, rüstet eine microSD-Karte nach. Allerdings verzichten neben Apple auch Googles Nexus-Tablets, Amazons Kindles, Samsungs Galaxy Tab 10.1N, das VivoTab RT und das Archos 101 G9 Turbo auf diese Option.

Sofern das Tablet über eine USB-Buchse verfügt, achten Sie beim Anschluss von Festplatten oder USB-Sticks aufs Dateisystem: Mit NTFS haben Android-Tablets Probleme, nur FAT32 funktioniert. Beim Einsatz zu Hause ist manchmal der Betrieb an einem TV-Gerät sinnvoll, zum Beispiel um Fotos und Filme anzusehen; einige Tablets haben einen HDMI- oder Mini-HDMI-Anschluss.

Teurere Tablets haben abgesehen von WLAN ein UMTS-Modul. Das ermöglicht fast überall in Deutschland den Internetzugang per Mobilfunknetz – SIM-Karte mit Datentarif vorausgesetzt. Den kommenden Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) unterstützen nur die wenigsten Tablet-PCs, auch das dritte und vierte iPad muss hierzulande (noch) passen.

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Quelle: Computer Bild. Mehr Tests bei computerbild.de.

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Computer Bild Microsoft
Foto: Microsoft

Microsoft Surface Pro: 
Der 10,6 Zoll große Touchscreen bietet eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln. Als Strom sparender Prozessor kommt ein Intel Core i5 mit dem integrierten Grafikchip Intel HD Graphics 4000 zum Einsatz. Dazu gibt es vier GB Arbeitsspeicher. Windows 8 Pro ist bereits vorinstalliert. Das Touch Cover, das sowohl als Display-Abdeckung als auch als Tastatur dient, wird weiterhin gesondert verkauft. 
Details: Microsoft Surface Pro